Freitag, 26. April 2013

Demo gegen Lärm - Mainz, 27.04.2013


Die Initiativen gegen Bahn- und Fluglärm kommen heute, am Samstag, nach Mainz, um ein Zeichen zu setzen:
Sie wollen der Politik deutlich sagen: So kann es in Deutschland und in unserer Region nicht weitergehen.
Am vergangenen Montag fand die inzwischen 58. Montagsdemonstration am Frankfurter Flughafen statt.
Seit über einem Jahr machen die Menschen in der Region auf die Verlärmung ihrer Heimat aufmerksam – die Politik jedoch reagiert kaum, die Luftverkehrswirtschaft zeigt kein Entgegenkommen.


Fluglärm und der Bundespräsident

So kam im vorigen Jahr die Frage auf, wer überhaupt noch Ansprechpartner ist für unsere unerträgliche Situation. Dabei entstand der Gedanke, uns an unseren Bundespräsidenten zu wenden.
Die Idee: Bei seinem Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz im August letzten Jahres hätten wir – Mitstreiter von Bürgerinitiativen in Mainz und Rheinhessen – Joachim Gauck gern von dem brennenden Problem Fluglärm berichtet.
Aber: Wir erhielten keine Redezeit.
Deshalb haben wir einen Brief nach Berlin geschickt.
Unsere Bitte: Dem Bundespräsidenten die Problematik Fluglärm aus unserer Sicht zu schildern.
Doch darauf erhielten wir nur eine höfliche Absage aus Berlin.

Am 15. März kam Joachim Gauck dann nach Hessen.
Dort hätten wir ihm gern ein weiteres Schreiben überreicht.
Aber auch hier erhielten wir eine Absage.

Also verschickten wir das Schreiben der Bürgerinitiativen auf dem Postweg – nach dem Besuch.
Unser Schreiben und unsere Bitte um ein Gespräch wurde in vielfältiger Weise unterstützt:
-       von drei Bundestagsabgeordneten
-       von Oberbürgermeister und Umweltdezernentin der Stadt Mainz,
-       von Landesärzte- und Landespsychotherapeutenkammer, der Stiftung Mainzer Herz und anderen.
  
Überreicht hätten wir dem Bundespräsidenten auch gern eine kleine Gedichtesammlung von Mainzer Schülerinnen. Die schildern in ihren Texten, wie das so ist, wenn sie täglich die Flieger über ihrer Schule und ihrem Zuhause ertragen müssen.

Nun kam Anfang April ein weiteres Schreiben aus Berlin.
Darin wird bedauert, dass es nicht zur Übergabe von Schreiben und Gedichtesammlung in Wiesbaden gekommen ist.
Ja – was denn nun? Das Protokoll hatte doch erst einen Tag vorher eine offizielle Übergabe abgelehnt?!
Was sollen wir noch tun, damit uns Berlin hört?
Stattdessen kommt immer die gleiche Begründung. Der Bundespräsident sei nicht zuständig, weil er keinen Einfluss nehmen kann auf bestehende Gesetze.

Aber warum sollte ein Bundespräsident nicht wenigstens eine Diskussion zum Thema Lärm anstoßen dürfen? Das hätte ich mir gewünscht.
  
Was mich dabei am allermeisten enttäuscht, und zwar ganz persönlich:
In den 90ern habe ich einige Jahre in Sachsen gearbeitet und die Aufbruchstimmung dort miterlebt.
Joachim Gauck hatte damals als Bürgerrechtler Vorbildfunktion für ganz viele. Von dieser Begeisterung habe ich mich anstecken lassen – ein guter Bundespräsident,
der sich für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen interessiert, dachte ich.
Und nun das: Auf den Protest der Fluglärmgegner in Wiesbaden sagte der Bundespräsident:  "Ich bin gar nicht zuständig."

Ein deutliches Signal von Mainz nach Berlin

Da frage ich mich: Wenn nicht der Bundespräsident, wer dann?
In den Schreiben aus Berlin ist immer wieder die Rede von der Neutralität des Amtes und dass uns Gesetze bereits ausreichend schützen.

Wenn ein Unternehmen wie die Fraport AG eine Region jedoch völlig mit Lärm überzieht, wenn uns eben diese bestehenden Gesetze vor dem Lärm nicht schützen, wer ist dann eigentlich noch Ansprechpartner für uns?

Joachim Gauck hat einmal gesagt – Zitat:
Unternehmen sollen Gewinn machen, schwarze Zahlen schreiben.
Schwarze Zahlen seien jedoch kein Grund, rote Linien zu überschreiten.

Dazu kann ich nur sagen: Die rote Linie ist in Rhein-Main längst und deutlich überschritten.

Daher geht heute von Mainz aus ein weiteres Mal das Signal nach Berlin: Greifen Sie die Sorgen und Nöte der Menschen im Rhein-Main-Gebiet auf. Es ist höchste Zeit!

Montag, 18. Februar 2013

Flug-Lärmhölle Rhein-Main-Gebiet - Unser Appell - Wer hilft?

Im 50-sek-Takt donnern Flieger im Landeanflug auf Frankfurt über große Teile des Mainzer Stadtgebietes und anderer Kommunen im Rhein-Main-Gebiet. Bei Ostwind – auch gestern, am Sonntag! - werden wir 18 Stunden täglich mit einem Lärmteppich überzogen. Bei Westwind trifft es die andere Seite unseres Ballungsraums. Der Frankfurter Flughafen hat unsere Städte und Wohnorte zur Einflugschneise gemacht.
Konkret heißt das: Alle 50 Sek. ein Flieger überm Dach, in 900 m Höhe, und auch niedriger, 80 dBA und mehr - die Region steht vor dem Kollaps. Ein Spaziergang in der Wintersonne – unmöglich!
Da große Teile der Region überflogen werden, gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten. Wir sind dem Lärm tatsächlich schutzlos ausgeliefert.
Mit den Montagsdemonstrationen machen wir jede Woche deutlich, dass die Menschen in der Region so nicht mehr leben können und wollen. Politik und Luftverkehrswirtschaft tun jedoch nichts, um diesen Zustand zu beenden. Lärmreduzierung ist nicht in Sicht.
Die Region braucht Hilfe, denn die Situation ist wie beschrieben - keine Übertreibung!
Weitere Informationen: fluglaerm21@t-online.de
18.2.2013
Fluglärm-Demo in Mainz

Die Kanzlerin ist zu Besuch beim Jahresempfang der Wirtschaft in Mainz. Mehr als 300 Fluglärmgegner zeigen vor der Rheingoldhalle mit Bannern und lautstark ihren Protest. Um 16 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung, herrscht immer noch Ostwind.
Für Mainz bedeutet das die Lärmhölle pur - ab 5 Uhr morgens, 18 Stunden - 70 bis 80 dBA - ohne Pause.
Vor einem Jahr hatte die Bundeskanzlerin bei Eröffnung der Nordwest-Landebahn noch verlauten lassen, bei Großprojekten könne es passieren, wie eben in Frankfurt, dass die Menschen mit mehr Fluglärm leben müssen.
Mehr Fluglärm - bei allem Respekt, Frau Bundeskanzlerin. So kann man in einer Demokratie, in einem modernen Land, die Rechte der Menschen auf Ruhe, Lebensqualität und Gesunderhaltung nun wirklich mit den Füßen treten.
Genau darum kamen heute Fluglärm-Gegner zusammen und zeigten den Schulterschluss für Rhein-Main.

Montag, 25. Juni 2012

8.000 Hand in Hand gegen Fluglärm - Vom Lerchesberg bis Lerchenberg

Erneut Schulterschluss in der Region: 8.000 Menschen zeigten mit einer Menschenkette am Sonntag am Mainufer in Frankfurt-Sachsenhausen Flagge gegen Fluglärm.
Vom Lerchesberg in Frankfurt bis Lerchenberg in Mainz kamen fluglärmbetroffene Menschen ans Sachsenhäuser Ufer und demonstrierten eindrucksvoll, dass sie sich gemeinsam und geschlossen gegen die unerträgliche Verlärmung ihrer Heimat wehren.
Eine 36-köpfige Gruppe war aus Berlin angereist, um ihre Solidariät mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rhein-Main-Gebiet öffentlich zu bekunden.
Entlang der sieben Brücken am vier Kilometer langen Sachsenhäuser Ufer reihten sich die 8.000 Menschen ein. Sie fordern die Deckelung von Flugbewegungen, ein absolutes Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr sowie die Schließung der neuen Nordwest-Landebahn zum 1. Oktober 2012.
Ein Antrag auf Betriebsstillegung ist bei den zuständigen Behörden erfolgt.

Je nach Windrichtung wird mal der Osten, mal der Westen in Rhein-Main mit Fluglärm überzogen. Flieger im 50-sek-Takt über Häuser, Wohngebiete, Kindergärten, Schulen und Parkanlagen zur Naherholung.
Die Protestbewegung hat mit der Menschenkette öffentlich ein deutliches Signal gesetzt: "So nicht!"

Montag, 18. Juni 2012

"Wir ziehen an einem Strang"
Zur Montags-Demonstration kommen Fluglärm-Betroffene in Rhein-Main um 18 Uhr wieder ins Terminal des Frankfurter Flughafens.
Wenn die Fraport AG als Gesprächspartner bei ihren offiziell angekündigten Terminen nicht zur Verfügung steht, tragen wir das Problem symbolisch in den Flughafen zurück  - und den Lärm sowieso.
Unglaublich in einem demokratischen Land, dass sich ein Unternehmen, das global agiert und sich selbst als Motor der Region versteht, derart aus seiner Verantwortung zurück ziehen kann, ohne für Dialoge und Konfliktlösungen bereit zu stehen.
Unglaublich auch, dass ein Bundesland wie Hessen als Anteilseigner das zulässt.

Solange keine Bewegung zu erkennen ist, bleibt es dabei: "Wir bringen den Lärm zurück an den Flughafen."

Sonntag, 17. Juni 2012

Wenn der Dialogpartner fehlt

Die Idee zur Demonstration gegen Fluglärm am Samstag entstand auch, weil sich die Fraport AG mit ihrem Info-Mobil am Gutenbergplatz angekündigt hatte. Kurz vorher wurde der Termin seitens der Fraport jedoch zurück gezogen.
Warum - darüber kann man viel spekulieren.
Fakt ist aber:
Vier Tage zuvor noch wies das Frankfurt Airport Team, das die Facebook-Fanseite betreut, darauf hin, dass der Dialog bezüglich Fluglärm und der Dauerbelastungen für die Region eben über genau dieses Info-Mobil der Fraport geführt würde.
Dies war u. a. Inhalt der Antwort auf einen Facebook-Post von "HoffnungfuerRheinMain", wo danach gefragt wurde, warum auf der Facebook-Seite selbst nicht über solche Themen diskutiert wird.

Auf Anfragen bekundet die Fraport AG, dass sie zum Dialog bereitsteht.
Wenn sich Möglichkeiten zum Gespräch ergeben, ist die Fraport bzw. das Infomobil jedoch nicht zur Stelle.

Fazit:
Wenn der Dialogpartner sich zurück zieht, wird der für die Region so wichtige Dialog und die Konfliktlösung einseitig aufgekündigt.