Sonntag, 26. April 2015

Stefan Schulte, die FAZ und der Fluglärm

Stefan Schulte - der Gutmensch?
Die FAZ schildert ihn als überlegt agierenden Vorstandsvorsitzenden. Und "strickt" eine um Aufmerksamkeit heischende "human touch"-Story drumherum. Der Fraport-Chef, der ertragen muss, dass Fluglärmgegner an einem Samstag Morgen um 8 Uhr vor seinem Haus demonstrieren.
Ein Vorstand, der mitverantwortet, dass eine ganze Region mit Lärm überzogen wird, muss sich in dieser Form geäußerte Kritik bzw. solche Demonstrationen vor der Haustür gefallen lassen.

Während Stefan Schulte eine Demo morgens um 8 Uhr erleben musste - der er sich durch Wegfahren übrigens entzog - müssen wir anderen 18 Stunden Lärm ertragen, morgens ab 5 Uhr, und können uns nicht aussuchen, ob es Samstag oder Sonntag ist.

Warum bringt die FAZ eine solche Story kurz vor der Gerichtsverhandlung in Kassel, wo es ab 28. April um die Klage der Stadt Flörsheim geht?
Warum ausgerechnet jetzt sp ein um Emotionen buhlender, weichkochender Beitrag?

Wäre dieser Artikel zu einem anderem Zeitpunkt gedruckt worden, wäre er gar nicht der Rede wert. 

Hier macht sich eine Zeitung zum Erfüllungsgehilfen der Luftverkehrslobby.
Es ist der Versuch, die öffentliche Meinung zu beeinflussen - hier der Gutmensch Schulte, der so viel erträgt, dort die Fluglärm-Gegner, die vor seinem Haus demonstrieren.
All diese Menschen haben einen Grund - die Verlärmung ihrer Heimat.
Dass diese Menschen sehr viel mehr Lärm ertragen müssen als Herr Schulte - und dem Risiko ausgesetzt sind, frühzeitig an Herz- und Kreislauf-Störungen zu erkranken - liest man dort in dem Zusammenhang nicht.

Warum die FAZ so kurz vor einer Gerichtsverhandlung nicht wenigstens einmal für Schwächere einsteht, für Menschen, die 18 Stunden täglich dem Lärm ausgesetzt sind, kann nur die Zeitung selbst beantworten.

Ein Porträt einer Familie, deren Kinder morgens um 5 Uhr anfangen zu weinen angesichts des unvorstellbaren Lärms, wäre der Situation sehr viel gerechter geworden.
(Ich kenne das noch so, dass führende Tageszeitungen und Journalisten sich für diejenigen einsetzen, die sonst wenig Gehör finden - aber die FAZ mag das anders sehen.)

Was unterm Strich bleibt:

Echter Journalismus und kritisches Hinterfragen sind bei der FAZ bei diesem Thema auf der Strecke geblieben - zugunsten des Lobby-Journalismus.

Dienstag, 21. April 2015

Wolfgang Spangenberg, Facebook und Lärmterror

Der neue Geschäftsführer, Wolfgang Spangenberg, von "Pro Flughafen e. V." fährt nun auch Montags zum Terminal 1 am Flughafen. Allerdings nicht, um seine Meinung dort zu äußern.
Könnte er zwar tun, denn er wohnt in einem Mainzer Vorort und ist direkt vom Fluglärm betroffen.
Stattdessen, so ist im Netz zu lesen,  zählt Wolfgang Spangenberg die Teilnehmer der Montags-Demos und verkündet die Anzahl dann auf seinem Facebook-Profil.

Fluglärm-Gegnern und Lärmbetroffenen ist Wolfgang Spangenberg aus früheren Facebook-Diskussionen übrigens gut bekannt.

Welche Haltung er gegenüber Menschen hat, die täglich 18 Stunden lang das Dröhnen über ihren Köpfen ertragen müssen, sagte er bereits 2011 - nach einem Arbeitstag im Fraport-Infomobil.
Diesen Post hatte er damals auf Beschwerden hin gelöscht - selbst die Fraport war damals "not amused" darüber, hieß es.
Sein Kommentar wurde jedoch damals kopiert und somit gesichert - deshalb ist er nun auf dieser Seite zu lesen.


Zitat aus dem Jahr 2011:
"Wolfgang Spangenberg Ich hatte ihnen vor Wochen ja Hilfe angeboten! Tja, dann wünsche ich Ihnen auch eine gute Nacht. War den ganzen Tag unterwegs, habe den Terror nicht mitbekommen, muss ja schrecklich gewesen sein. Man hat Sie auch gefoltert!? Da hilft nur eine Anzeige! Lerchenberg hat noch offen, die Damen und Herren sind rund um die Uhr für sie da! Sie wissen ja, Folter ist strafbar und nur in Hessen gibt es noch in der Verfassung die Todesstrafe, aber wir sind ja in Rheinland-Pfalz. Wenn sie das noch lesen, haben sie noch fünf Stunden und 35 Minuten bis zum Ende das Nachtfluverbotes." 

Sonntag, 19. April 2015

Stefan Schulte mag Lärm am Sonntag

Lärm ist Kopfsache, findet Stefan Schulte.
Dabei muss er selbst keinen Lärm aushalten.
Wäre er heute in Mainz oder in Flörsheim, würde er anders denken.
Seit 5 Uhr (!) dröhnen heute, am Sonntag (!), die Flieger über uns hinweg - 70 bis 80 Dezibel.
Bis 23 Uhr wird es keine Ruhe geben.

Bei Facebook las ich heute: "Bevor Terminal 3 kommt, geh ich hier weg."

So denken viele - es kann nicht jeder weg, Job, Familie usw. - aber es wird drüber nachgedacht.
Der Krach über unseren Köpfen ist unerträglich - menschenunwürdig.

Lärm ist Kopfsache?

Man fragt sich, was für einen Kopf man haben muss, um das auszuhalten - was geht wohl im Kopf von Stefan Schulte vor?
Nur um Geld und Profit geht es da, würde ich sagen.
Wer solche Lärm-Aussagen trifft, verhält sich - gesellschaftlich betrachtet - völlig asozial.
Der Chef der Fraport sagt mit keiner Silbe, wie schlimm es ist, wenn Menschen täglich um 5 Uhr aus dem Schlaf gerissen werden, Kinder weinend aufwachen...er nimmt das in Kauf, zuhause in Bad Homburg muss er schließlich keinen Lärm ertragen.

Die Fraport will sich als guter Nachbar präsentieren - und tritt zugleich das Ruhebedürfnis der Nachbarn mit Füßen. 


Und Stefan Schulte? Schweigt.

Und boxt "sein" 3. Terminal durch - gute Nachbarschaft interessiert ihn nicht.