Mittwoch, 28. August 2013

Frau Merkel, sorgen Sie für Ruhe - nachts und am Tage!













Dann, sehr geehrte Frau Merkel, kommen Sie einmal ins Rhein-Main-Gebiet: Was Sie erleben durften und wovon Sie vermutlich heute noch profitieren, ist für viele Bürger in der Region nicht mehr möglich.
Oder schauen Sie sich dieses Video an: Der müde Junge. Was sagt die Bundeskanzlerin dazu? Sandmännchen und Merkel www.youtube.com


Fluglärm von 4.45 Uhr bis weit nach 23 Uhr


Hier - bei uns - mitten in Deutschland - kann von denen, über deren Wohnungen und Häuser eine Flugroute gelegt wurden, kaum noch jemand ruhig schlafen.
Permanent und systematisch wird ein Teil der Nacht zum Tag gemacht  - 70 bis 80 dB - bittere Realität für Hunderttausende - in einem demokratischen Land.

Was für Sie, sehr verehrte Frau Merkel, möglich war, nämlich, sich während der Schlafphase zu regenerieren, ist hier vielerorts und in vielen Nächten nicht mehr möglich.

Sie kamen mit einem Flugzeug am 21.10.2011 zur Eröffnung der Nord-West-Landebahn. Ihr Flieger durfte einschweben, um den Eindruck zu vermitteln, am Frankfurter Flughafen würde ein leises Anflugverfahren praktiziert. Nichts davon stimmt  - auch jetzt, um 22.04 Uhr, heulen die Flieger über uns hinweg, seit fast 18 Stunden. Sonnenschein und blauen Himmel wie heute genießen - draußen - unmöglich in Rhein-Main.
Die Nord-West-Bahn - eine einzige Fehlplanung, die einer ganzen Region die Lebensqualität raubt.

Frau Merkel, sorgen Sie dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Main-Gebiet ihre wohlverdiente Ruhe wieder bekommen - in der Nacht und auch am Tage.
Der Frankfurter Flughafen hat die rote Linie deutlich überschritten.


Montag, 26. August 2013

Es reicht: Herr Dr. Schulte, treten Sie zurück!

Es reicht: Wieder mal herrscht Ostwind - die Landeshauptstadt Mainz wird wieder mal im 50-sek-Takt überflogen. Um 4.45 Uhr geht´s los. Wenn draußen absolute Ruhe herrscht, zerstört der erste Flieger mit 75 dB jäh die Stille und reißt Hunderttausende aus dem Bett. Das Dröhnen bleibt - 18 Stunden lang - permanent - Einzelschallpegel von 95 dB sind keine Seltenheit.
Haben wir zwei Wochen Ostwind - dann wiederholt sich das 18-stündige Dröhnen jeden Tag - 14 Tage lang. Alle 50 sek. steuert ein Flieger mit ohrenbetäubendem Lärm den Flughafen Frankfurt an - Gespräche unter der Flugroute müssen unterbrochen werden, Kinder, die schon längst im Bett liegen, schrecken aus dem Schlaf hoch.
In der Einflugschneise wird jeder um seinen Schlaf gebracht - zahlreiche "Ausnahmen" setzen das Nachtflugverbot außer Kraft.
Wechselt der Wind auf West, ist die andere Seite des Rhein-Main-Gebiets betroffen.

Warum ist das so?
Die hessische Landespolitik unter Roland Koch hat die politischen Rahmenbedingungen geschaffen, die es dem Flughafen ermöglichen, ohne Rücksicht auf die Bürgerinnen und Bürgern zu agieren und die Region dauerhaft zu verlärmen.
Dabei spielt für den Flughafen scheinbar keine Rolle, dass die Menschen, deren Nachtruhe und deren Lebensqualität er sukzessive zerstört, auch eben Leistungsträger sind und die Region zu dem gemacht haben, was sie eigentlich ist: Ein quirliger und prosperierender Ballungsraum, der Heimat bietet für Hunderttausende.
All das wird seit Jahren mit steigenden Flugbewegungen und steigendem Fluglärm aufs Spiel gesetzt - seit Eröffnung der Nordwest-Landebahn wird jedoch die Lebensqualität systematisch vernichtet:
Draußen sein, laue Sommerabende genießen, Herbstspaziergänge unternehmen - Selbstverständlichkeiten für viele - all das hat in unserer Region mittlerweile Seltenheitswert - denn solche Unternehmungen werden begleitet vom 18-stündigen permanenten Dröhnen der Flieger über uns.

Der Himmel gehört nicht Fraport


Dr. Stefan Schulte, der Flughafenchef behauptet, Lärm sei lediglich "Kopfsache" - anstatt auch nur ein einziges Mal einzuräumen, dass das Lärm über unseren Köpfen unerträglich und menschenunwürdig ist.
Und bewohnt selbst mit seiner Familie ein Haus im Grünen im Bad Homburger Villenviertel.
Dort, wo er absolut nicht tangiert ist vom Fluglärm, der 18 Stunden täglich über uns hinweg dröhnt. Wer hier von "Kopfsache" spricht, verhöhnt nicht nur Hunderttausende betroffene Menschen, die täglich - und völlig schutzlos - dem Fluglärm ausgesetzt sind, sondern ist auch mitverantwortlich für die Gesundheitsschädigung einer ganzen Region.

Herr Dr. Schulte, ziehen Sie die Konsequenzen aus der fehlgeplanten Nordwest-Landebahn und treten Sie zurück.
Die Region braucht einen raumverträglichen Flughafen und einen Mann an der Spitze, der die berechtigten Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger auf Ruhe und Lebensqualität zur Chefsache erklärt, um das früher einmal gute nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Anrainern und Flughafen wiederherzustellen.


Sie haben uns in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt, dass Sie für diese Rechte und einen Dialog nicht eintreten werden.
Ziehen Sie die Konsequenzen aus dieser Situation. Die Nordwest-Landebahn ist eine Fehlplanung - und Fehlentscheidungen lassen sich korrigieren.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der momentan (noch) dafür sorgt, die politischen Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten, wird Ihnen ab 22.9.2013 sowieso nicht mehr als Partner zur Verfügung stehen.

Samstag, 27. Juli 2013

Fluglärmhölle Rhein-Main


Es kann nicht sein, dass eine ganze Region in Mitleidenschaft gezogen wird und Bürgerinteressen nach Ruhe schlicht dadurch ignorieret bzw. verletzt werden, dass morgens ab 5 Uhr Flieger mit 80 dBA 18 Stunden lang über das Rhein-Main-Gebiet hinweg dröhnen - und dies permanent.

Bereits im September 2011 war seitens der Fraport zu vernehmen, dass über die Umverteilung des gesamten Luftraums nachzudenken sei und dass man die Sorge der Anrainer ernst nähme.
Gleichzeitig wurde eingeräumt, dass durch die Nord-West-Landebahn einige Teilregionen sehr belastet sein würden.

War die jetzige Situation mit 18 Stunden Lärmterror so gewollt oder gar geplant? - Dies Frage drängt sich seit Monaten auf.

Zugleich hatte die DFS bereits im Sommer 2011 auf Nachfrage mitgeteilt, dass - Zitat: " beim Flughafenbetreiber Fraport jährlich über eine Million Fluglärmbeschwerden eingehen".
Schon damals war die Grenze dessen, was der Region an Lärm zugemutet wurde, längst erreicht.
Mit der Eröffnung der neuen Landebahn jedoch ist jegliche Grenze deutlich überschritten. 

Schon damals schrieb die DFS: "(...)Und natürlich haben alle diese Menschen, die Routen verschoben haben wollen, Recht. Mit Lärmwirkungsforschung, mit Schlafstörungen, mit gesundheitlichen Beschwerden. Das gibt es alles, keine Frage. Es gibt definitiv keine Lösung, die für alle Menschen in der Rhein-Main-Region gleichermaßen zufriedenstellend ist. Das entspräche der Quadratur des Kreises."

Unsere Mainzer Dialogrunde hat 2011 versucht, dem Flughafenchef deutlich zu machen, dass die Verantwortlichen sich irgendwann für die Gesundheitsschädigung einer ganzen Region rechtfertigen müssen.

Nach unserer Einschätzung sind alle Beteiligten auf dem direkten Weg dorthin, während sie die Lebensqualität einer ganzen Region sukzessive zerstören.



Riesenbanner „Hört unsere Stimmen“
als Appell bis zum Wahltag!




Freitag, 26. April 2013

Demo gegen Lärm - Mainz, 27.04.2013


Die Initiativen gegen Bahn- und Fluglärm kommen heute, am Samstag, nach Mainz, um ein Zeichen zu setzen:
Sie wollen der Politik deutlich sagen: So kann es in Deutschland und in unserer Region nicht weitergehen.
Am vergangenen Montag fand die inzwischen 58. Montagsdemonstration am Frankfurter Flughafen statt.
Seit über einem Jahr machen die Menschen in der Region auf die Verlärmung ihrer Heimat aufmerksam – die Politik jedoch reagiert kaum, die Luftverkehrswirtschaft zeigt kein Entgegenkommen.


Fluglärm und der Bundespräsident

So kam im vorigen Jahr die Frage auf, wer überhaupt noch Ansprechpartner ist für unsere unerträgliche Situation. Dabei entstand der Gedanke, uns an unseren Bundespräsidenten zu wenden.
Die Idee: Bei seinem Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz im August letzten Jahres hätten wir – Mitstreiter von Bürgerinitiativen in Mainz und Rheinhessen – Joachim Gauck gern von dem brennenden Problem Fluglärm berichtet.
Aber: Wir erhielten keine Redezeit.
Deshalb haben wir einen Brief nach Berlin geschickt.
Unsere Bitte: Dem Bundespräsidenten die Problematik Fluglärm aus unserer Sicht zu schildern.
Doch darauf erhielten wir nur eine höfliche Absage aus Berlin.

Am 15. März kam Joachim Gauck dann nach Hessen.
Dort hätten wir ihm gern ein weiteres Schreiben überreicht.
Aber auch hier erhielten wir eine Absage.

Also verschickten wir das Schreiben der Bürgerinitiativen auf dem Postweg – nach dem Besuch.
Unser Schreiben und unsere Bitte um ein Gespräch wurde in vielfältiger Weise unterstützt:
-       von drei Bundestagsabgeordneten
-       von Oberbürgermeister und Umweltdezernentin der Stadt Mainz,
-       von Landesärzte- und Landespsychotherapeutenkammer, der Stiftung Mainzer Herz und anderen.
  
Überreicht hätten wir dem Bundespräsidenten auch gern eine kleine Gedichtesammlung von Mainzer Schülerinnen. Die schildern in ihren Texten, wie das so ist, wenn sie täglich die Flieger über ihrer Schule und ihrem Zuhause ertragen müssen.

Nun kam Anfang April ein weiteres Schreiben aus Berlin.
Darin wird bedauert, dass es nicht zur Übergabe von Schreiben und Gedichtesammlung in Wiesbaden gekommen ist.
Ja – was denn nun? Das Protokoll hatte doch erst einen Tag vorher eine offizielle Übergabe abgelehnt?!
Was sollen wir noch tun, damit uns Berlin hört?
Stattdessen kommt immer die gleiche Begründung. Der Bundespräsident sei nicht zuständig, weil er keinen Einfluss nehmen kann auf bestehende Gesetze.

Aber warum sollte ein Bundespräsident nicht wenigstens eine Diskussion zum Thema Lärm anstoßen dürfen? Das hätte ich mir gewünscht.
  
Was mich dabei am allermeisten enttäuscht, und zwar ganz persönlich:
In den 90ern habe ich einige Jahre in Sachsen gearbeitet und die Aufbruchstimmung dort miterlebt.
Joachim Gauck hatte damals als Bürgerrechtler Vorbildfunktion für ganz viele. Von dieser Begeisterung habe ich mich anstecken lassen – ein guter Bundespräsident,
der sich für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen interessiert, dachte ich.
Und nun das: Auf den Protest der Fluglärmgegner in Wiesbaden sagte der Bundespräsident:  "Ich bin gar nicht zuständig."

Ein deutliches Signal von Mainz nach Berlin

Da frage ich mich: Wenn nicht der Bundespräsident, wer dann?
In den Schreiben aus Berlin ist immer wieder die Rede von der Neutralität des Amtes und dass uns Gesetze bereits ausreichend schützen.

Wenn ein Unternehmen wie die Fraport AG eine Region jedoch völlig mit Lärm überzieht, wenn uns eben diese bestehenden Gesetze vor dem Lärm nicht schützen, wer ist dann eigentlich noch Ansprechpartner für uns?

Joachim Gauck hat einmal gesagt – Zitat:
Unternehmen sollen Gewinn machen, schwarze Zahlen schreiben.
Schwarze Zahlen seien jedoch kein Grund, rote Linien zu überschreiten.

Dazu kann ich nur sagen: Die rote Linie ist in Rhein-Main längst und deutlich überschritten.

Daher geht heute von Mainz aus ein weiteres Mal das Signal nach Berlin: Greifen Sie die Sorgen und Nöte der Menschen im Rhein-Main-Gebiet auf. Es ist höchste Zeit!