Montag, 26. August 2013

Es reicht: Herr Dr. Schulte, treten Sie zurück!

Es reicht: Wieder mal herrscht Ostwind - die Landeshauptstadt Mainz wird wieder mal im 50-sek-Takt überflogen. Um 4.45 Uhr geht´s los. Wenn draußen absolute Ruhe herrscht, zerstört der erste Flieger mit 75 dB jäh die Stille und reißt Hunderttausende aus dem Bett. Das Dröhnen bleibt - 18 Stunden lang - permanent - Einzelschallpegel von 95 dB sind keine Seltenheit.
Haben wir zwei Wochen Ostwind - dann wiederholt sich das 18-stündige Dröhnen jeden Tag - 14 Tage lang. Alle 50 sek. steuert ein Flieger mit ohrenbetäubendem Lärm den Flughafen Frankfurt an - Gespräche unter der Flugroute müssen unterbrochen werden, Kinder, die schon längst im Bett liegen, schrecken aus dem Schlaf hoch.
In der Einflugschneise wird jeder um seinen Schlaf gebracht - zahlreiche "Ausnahmen" setzen das Nachtflugverbot außer Kraft.
Wechselt der Wind auf West, ist die andere Seite des Rhein-Main-Gebiets betroffen.

Warum ist das so?
Die hessische Landespolitik unter Roland Koch hat die politischen Rahmenbedingungen geschaffen, die es dem Flughafen ermöglichen, ohne Rücksicht auf die Bürgerinnen und Bürgern zu agieren und die Region dauerhaft zu verlärmen.
Dabei spielt für den Flughafen scheinbar keine Rolle, dass die Menschen, deren Nachtruhe und deren Lebensqualität er sukzessive zerstört, auch eben Leistungsträger sind und die Region zu dem gemacht haben, was sie eigentlich ist: Ein quirliger und prosperierender Ballungsraum, der Heimat bietet für Hunderttausende.
All das wird seit Jahren mit steigenden Flugbewegungen und steigendem Fluglärm aufs Spiel gesetzt - seit Eröffnung der Nordwest-Landebahn wird jedoch die Lebensqualität systematisch vernichtet:
Draußen sein, laue Sommerabende genießen, Herbstspaziergänge unternehmen - Selbstverständlichkeiten für viele - all das hat in unserer Region mittlerweile Seltenheitswert - denn solche Unternehmungen werden begleitet vom 18-stündigen permanenten Dröhnen der Flieger über uns.

Der Himmel gehört nicht Fraport


Dr. Stefan Schulte, der Flughafenchef behauptet, Lärm sei lediglich "Kopfsache" - anstatt auch nur ein einziges Mal einzuräumen, dass das Lärm über unseren Köpfen unerträglich und menschenunwürdig ist.
Und bewohnt selbst mit seiner Familie ein Haus im Grünen im Bad Homburger Villenviertel.
Dort, wo er absolut nicht tangiert ist vom Fluglärm, der 18 Stunden täglich über uns hinweg dröhnt. Wer hier von "Kopfsache" spricht, verhöhnt nicht nur Hunderttausende betroffene Menschen, die täglich - und völlig schutzlos - dem Fluglärm ausgesetzt sind, sondern ist auch mitverantwortlich für die Gesundheitsschädigung einer ganzen Region.

Herr Dr. Schulte, ziehen Sie die Konsequenzen aus der fehlgeplanten Nordwest-Landebahn und treten Sie zurück.
Die Region braucht einen raumverträglichen Flughafen und einen Mann an der Spitze, der die berechtigten Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger auf Ruhe und Lebensqualität zur Chefsache erklärt, um das früher einmal gute nachbarschaftliche Verhältnis zwischen Anrainern und Flughafen wiederherzustellen.


Sie haben uns in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt, dass Sie für diese Rechte und einen Dialog nicht eintreten werden.
Ziehen Sie die Konsequenzen aus dieser Situation. Die Nordwest-Landebahn ist eine Fehlplanung - und Fehlentscheidungen lassen sich korrigieren.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der momentan (noch) dafür sorgt, die politischen Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten, wird Ihnen ab 22.9.2013 sowieso nicht mehr als Partner zur Verfügung stehen.

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