Sonntag, 22. Dezember 2013

Fraport will den Lärm nur verschieben

Lärmpausen am Frankfurter Flughafen und damit etwas Entlastung für die lärmbelasteten Bürger und Bürgerinnen im Rhein-Main-Gebiet hat kürzlich Fraport-Chef Stefan Schulte in Aussicht gestellt. Die Idee: An- und Abflüge auf bestimmte Bahnen konzentrieren, damit andernorts weniger Lärm entsteht.

Dass diese Idee auch mal wieder nur "Kosmetik" ist, lässt sich gut an der Reaktion von Fraport-Operations-Vorstand Peter Schmitz ablesen. "Es handelt sich nur um eine Verschiebung des Lärms, nicht um eine Reduzierung", so der Operations-Vorstand.
Denn die Maschinen starten und landen ja weiter – nur eben über eine bestimmte Route.
Im Klartext: Nur ein Teil der Menschen wird sieben Stunden Ruhe haben - eine großflächige Entlastung und ein Aufatmen für die Region ist nicht in Sicht.

Aber immerhin: Wenn selbst der Operations-Vorstand durchblicken lässt, dass diese Maßnahme lediglich den Lärm weiter verteilt, ist das doch schon ein Hinweis, dass das Problem erkannt ist und dass man weiß, andere, tiefgreifende Lösungen müssen her.


Fraport hat die rote Linie deutlich überschritten


Vor zwei Jahren sah das noch anders aus: Man wolle die Struktur des Luftraums neu überdenken, hieß es damals  vage aus der Fraport-Chefetage. Zugleich räumte man kurz vor Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn ein, dass es beispielsweise den Frankfurter Lerchesberg in Bezug auf den Lärm treffen würde. Ein Problem sah man damals deswegen nicht.
Wenig später konnte man von einem Fraport-Mitarbeiter erfahren, dass wir - die Bürger - uns schon dran gewöhnen müssten, dass es laute Flugrouten geben wird. Daran wolle man aus Sicht des Flughafens nichts ändern - das sei - so hieß es wörtlich - die brutale Wahrheit, die man allerdings so nicht in den Medien darstellen würde.
Fazit: Nach außen hin will der Flughafen Frankfurt mit seinem positiven Image punkten - dass Hunderttausende Bürger mit unvorstellbarem Lärm belastet werden, wird kleingeredet - "Lärm ist Kopfsache", sagt Flughafenchef Schulte.

Über zwei Jahre Protest haben gezeigt, dass man auf Dauer so nicht mit Bürgern und Leistungsträgern einer Region umgehen kann. Bürger und auch allmählich die Politik fordern ein Umdenken ein.

Profit und Wachstum kann nicht immer nur an erster Stelle vor dem Schutz der Gesundheit stehen. Der Frankfurter Flughafen und die Luftverkehrslobby haben mit ihrem Agieren die rote Linie und damit jedes Maß deutlich überschritten.

Der Protest geht auch 2014 ungebremst weiter - 

Ziel: MEHR RUHE IM RHEIN-MAIN-GEBIET.

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